RBB-Text (Quelle):
Luxus rein, Mieter raus
– das ist eine Tatsache, der sich viele Berliner ausgesetzt sehen, seitdem das so genannte Betongold für Investoren so interessant ist. Sie kaufen ganze Häuserzeilen, lassen diese aufwendig sanieren und wollen die Kosten dafür auf die Mieter umlegen.
Bianca Hoffmann (37, Diplompädagogin) lebt seit rund 15 Jahren in der Linienstraße in Berlin-Mitte. Sie ist dort sehr verwurzelt und liebt ihren Kiez. Als Studentin zog sie erst in eine WG in dem Wohnhaus, heute lebt sie auf 70 Quadratmetern mit ihrem Freund. Die beiden zahlen für einen eher heruntergekommenen Zustand der Wohnung momentan 350 Euro Warmmiete.
Nun will der Eigentümer alle Wohnungen kernsanieren und einen Neubau auf dem Grundstück hinzu bauen, allen vier verbliebenen Mietern wurde bis Februar 2014 gekündigt, da es laut Schreiben für den Eigentümer unzumutbar sei, dass die Wirtschaftlichkeit des Hauses sich nicht genug nutzen lasse. Ob das rechtmäßig ist, ist noch unklar.
Tatsache ist, dass Bianca Hoffmann und die anderen Mieter auf einer Baustelle leben, mit immerwährendem Lärm und Rissen in den eigenen vier Wänden. Auch Licht und Wasser haben schon mal nicht funktioniert. Frau Hoffmann vermutet, dass man sie so mürbe machen will.
Nach der Sanierung, der sogenannten Aufwertung des Hauses, werden die 29 Wohneinheiten zwischen 162.000 und rund zwei Millionen Euro kosten.
Beitrag von Simone Brannahl
INFOS IM WWW:
Blog der Mieter Linienstraße 142
Das Bautagebuch und mehr Infos
Bündnis für eine solidarische Stadt (Facebook.Seite)
Gemeinschaftsseite über Gentrifizierung
mietenstoppfriedrichshain.blogsport.de
MieterInnen wehren sich