Archiv der Kategorie: Umwelt und Verkehr

Sa 13.7. 13 Uhr Stralauer Platz: Spreedemo 2013 – 5 Jahre Bürgerentscheid „Spreeufer für alle“

plakat

Aufruf: Der Bürgerentscheid „Spreeufer für Alle!“ von 2008 wird immernoch von der Politik missachtet!

Beachtung der Bürgerrechte und des Bürgerentscheids in Berlin, sowie den Stop der menschenverachtenden Verdrängungspolitik des Senats.

Im Juli 2008 gab es in F-Hain-X-Berg einen Bürger_innen-Entscheid zur Spreeuferbebauung, bei dem mit 87% der abgegeben Stimmen gegen das Projekt Mediaspree gestimmt wurde. Die Bewohner_innen des Bezirks forderten die Einhaltung der Berliner Traufhöhe beim Bau neuer Häuser, einen mindestens 50 m breiten unbebauten Uferstreifen sowie keine zusätzliche Autobrücke über die Spree.

5 Jahre später ist deutlich, dass dieser ausdrückliche demokratische Wille der Menschen missachtet wird.

Bei Bezirk und Senat hat sich nichts geändert:
Die Bebauung des Todesstreifens hinter der East Side Gallery und die geplante Bebauung des Treptower Ufers durch die Firma AGROMEX, jeweils mit Luxuseigentums-hochhäusern und Hotels sind nur zwei Beispiele für die fatale und menschenverachtende Politik des Senats!

Und das ist längst nicht alles. Es soll auch die Lohmühleninsel luxuriös bebaut werden, die Cuvrybrache, das Zapfgelände, das Gelände von Dämisol, das YAAM-Gelände, der Rest des Osthafens etc. Rund um die o2-Halle und am Postbahnhof drehen sich bereits die Baukräne und die neue Vertriebszentrale von Daimler-Benz bekam gerade seinen überdimensionalen Mercedesstern aufs Dach.

Und damit nicht genug, denn der Weiterbau der A100 zum Treptower Park ist bereits in vollem Gange und wird für die Menschen in F-Hain und X-Berg zu einer weiteren Belastung führen. Uns reichts! Die Politik gibt ein weiteres Mal demokratischen Gestaltungsspielraum an profitorientierte Immobilienunternehmen ab und hat auch verkehrspolitisch die Möglichkeit einer nachhaltigen und sozialverträglichen Stadtentwicklung vertan.

Gleichzeitig haben viele Berliner_innen immer weniger Geld in der Tasche. Während die Arbeitslosenzahlen hoch bleiben, die Löhne stagnieren bzw. sich der Niedriglohnsektor im Rahmen von Tourismus- und Unterhaltungs-„Boom“ weiter ausbaut, steigen die Lebenshaltungskosten und zwar insbesondere über die Mieten. Die politisch Verantwortlichen tun dagegen nichts Nennenswertes – im Gegenteil: durch ihre Aufwertungs- und Privatisierungspläne, durch Subventionen und korruptes Hinterzimmer-Geschacher wird die Situation maßgeblich verschärft. Dazu kommen Alltagsrepression gegen Arme (Hartz4-Willkür), staatlicher Rassismus (Illegalisierung, Ausländerbehörden-Schi-kanen), Zwangsräumungen von Wohnungen, das Vorgehen gegen sogenannte „unerwünschte Rand-gruppen“ (Trinker_innen, Obdachlose, etc) sowie die Kriminalisierung von zivilem Ungehorsam (wie z.B. Besetzungen). Regelmäßig greift die Politik dabei zum Mittel der (polizeilichen) Gewalt, um die Profite der Immobilienwirtschaft sicherzustellen.

Diese Politik geht buchstäblich über Leichen!

Genau aus diesem Grund ist es wichtig, auch wieder zum Thema Mediaspree auf die Straßen zu gehen. Mit der Demonstration zum Jahrestag des Bürger_innen-Entscheid möchten wir unsere Nachbar_innen darauf aufmerksam machen, auf welche Weise hier der Marktlogik folgend eine antisoziale Stadt für die Besserverdienenden gebaut wird – wenn wir es uns gefallen lassen. Denn es wehren sich immer mehr Menschen gegen die Willkür des Wohnungsmarktes und dessen Profiteure. Es geht darum auf breiter Linie widerständig aktiv zu werden und als vernetzte Bewegung auf die Straße gehen unter dem Motto: Es ist unser Bürgerentscheid – Es ist unser Berlin!

Aufruf als PDF

Weitere Infos: http://www.spreedemo2013.org/

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Mi 26.6. 17 Uhr S-Bhf Treptower Park: Fahrradkettenkundgebung „Die Stadt gehört allen“

fahrrad

Vom 22.-29. Juni gibt es eine bundesweite Aktionswoche für eine Stadt für alle. Anlässlich dieser Woche werden wir in Berlin eine Fahrradkettenkundgebung veranstalten. Mit dem Fahrrad geht es gemeinsam von einer Kundgebung zur nächsten. Wir besuchen verschiedene Orte, welche für die aktuelle städtische Entwicklung in Berlin und den Widerstand dagegen stehen. Wir werden Orte passieren, welche steigende Mieten und Verdrängung repräsentieren, aber auch an Orten vorbeikommen, welche für eine Stadtplanung von oben stehen.

Beispielhaft hierfür ist der Bau der A100 als Projekt einer rückwärtsgewandten Verkehrspolitik sowie die Bebauung des Tempelhofer Felds welche mit steigenden Mieten legitimiert werden soll, obwohl hier mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Wohnungen für Menschen mit geringen Einkommen entstehen werden. Stadt ist im Kapitalismus ein Ort, mit dem Profit gemacht und welcher von oben geplant wird. In Berlin gibt es immer mehr Kämpfe, die sich diesen Strukturen entgegenstellen. Uns interessiert dabei eine Perspektive, welche die verschiedenen Kämpfe in Berlin und bundesweit noch stärker miteinander verbindet. Es sollte nicht darum gehen nur eine einzelne Zwangräumung oder einen bestimmten Neubau zu verhindern, sondern darum an verschiedenen Punkten die bestehende kapitalistische Stadt zu kritisieren und Stadt selber zu machen.

Lasst uns gemeinsam durch die Stadt fahren! Bringt Fahnen, Schilder und Banner mit!

Organisiert von *andere zustände ermöglichen

Diese und weitere Aktionen im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche des Bündnisses „Keine Profite mit der Miete„.

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RBB Abendschau 16.06.2013: Großbauprojekte auf dem Prüfstand, Protest gegen die A100

Angesichts der jüngsten Bevölkerungsentwicklung will der Senator für Stadtentwicklung Großbauprojekte auf den Prüfstand stellen +++ Unter dem Motto „Wir legen uns quer“ haben erneut zahlreiche Menschen gegen den Bau der Stadtautobahn A 100 protestiert.

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Vor 25 Jahren: 26. Mai 1988 – Besetzung des Kubat-Dreiecks

Am 26. Mai 1988 wurde im Anschluß an die Demonstration zum Jahrestag des Volkszählungsboykott das Lenné-Dreieck am Potsdamer Platz von ca. einem Dutzend AktivistInnen besetzt. Das Lenné-Dreieck war ein auf Westberliner Seite gelegenes Brachgelände, welches bis zum 1. Juli, dem Datum eines Gebietstauschs, zu Ostberlin gehörte. Es wurde von den BesetzerInnen in Norbert Kubat Dreieck umbenannt. Norbert Kubat war am Morgen des 2. Mai 1987 festgenommen worden. Ihm wurde Landfriedensbruch im Rahmen der Unruhen am Ersten Mai 1987 vorgeworfen. Am 26. Mai nahm sich Norbert Kubat in der Untersuchungshaft das Leben. Eine Haftverschonung war abgelehnt worden. Vom 26. Mai bis 1. Juli dem Tag lebten ca 200 unterschiedliche Menschen in Zelten und Hütten auf dem Gelände. Es kam zu mehreren militanten Auseinandersetzungen mit der Berliner Polizei, die das Gelände nach den ersten Tagen eingezäunt hatten. Im Kontext der Räumung am Tag der Gebietsübergabe am 1.Juli 1988 flüchteten 182 Personen über die Mauer in den Osten. Sie konnten von der Mauerkrone auf von den DDR Grenztruppen bereitgestellten LKWs steigen und wurden in eine Betriebskantine in Ost-Berlin gebracht, wo ihnen ein Frühstück serviert wurde. Anschließend verließen sie in kleineren Gruppen die DDR über reguläre Grenzübergänge.

Aus Anlaß des 25. Jahrestags wird am Samstag den 25.5.um 18 Uhr in der Schankwirtschaft Laidak am Boddinplatz in Neukölln der Dokumentarfilm „Kubat-Dreieck“ über die Besetzung und Räumung gezeigt.

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Mi 8.5.2013: Protest statt Party – Wir pfeifen auf die A100!

pfeifen-auf-a100Liebe Leute,

kommt alle zu unserer Protestaktion Protest statt Party: Wir pfeifen auf die Verlängerung der Stadtautobahn A100! Bringt Trillerpfeifen etc. mit. Auch Transparente und Lärm-Ohrenschützer sind prima!

Wir versammeln wir uns um 12:00 Uhr auf dem Gelände Neuköllnische Allee 33 (Ecke Grenzallee) an der von Robin Wood besetzten Pappel, ziehen gegen 12:30 Uhr zur Grenzallee/ Ecke Bergiusstraße, werden dort die Verantwortlichen dieser Fehlplanung mit einem Pfeifkonzert empfangen und im Anschluss ab 13:00 Uhr am offiziellen Spatenstich teilnehmen.

Kein Witz: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat uns persönlich zum 1. Spatenstich der Verlängerung der A100 von Berlin-Neukölln zum Treptower Park eingeladen – und wir werden kommen! Die an uns gerichtete Einladung unter http://www.a100stoppen.de/einladung-spatenstich-a100/.

Falls die Einladung nicht ernst gemeint sein sollte, werden wir auch während des offiziellen Spatenstichs auf die A100-Verlängerung pfeifen!

Bitte leitet diesen Aufruf weiter und ladet eure Freunde ein! Diese Protestaktion als Veranstaltung bei Facebook: https://www.facebook.com/events/567638173270163/

Unser Protest-Spatenstich zum A100-Baubeginn am Sonntag, 5.5.2013 um 15 Uhr Neptunbrunnen am Roten Rathaus war ein voller Erfolg. Danke allen, die gekommen sind. Ein kurzer Bericht und Links zum Medienecho gibt es unter http://www.a100stoppen.de/a100-protest-spatenstich-gute-stimmung-hohes-medieninteresse/.

Viele Grüße und bis Mittwoch!
Aktionsbündnis A100 stoppen!

Plakat/ Flyer zur Protestaktion (pdf)

PM der Naturfreunde Berlin: Ausbau der A100 ist verkehrspolitischer Irrsinn

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Illegale Fällungen für A100 in Berlin gestoppt

Pressemitteilung von ROBIN WOOD Berlin
Berlin, den 13. März 2013

Illegale Fällungen für A100 in Berlin gestoppt

Das „Aktionsbündnis A100 stoppen“ konnte gestern in Berlin-Neukölln zusammen mit ROBIN WOOD-AktivistInnen die illegalen Fällungen von rund 50 Bäumen auf der geplanten Trasse der Stadtautobahn A100 verhindern. 40 Menschen demonstrierten unter und auf den Bäumen gegen die heimlich geplante Fällung, die nach Ablauf der Rodungsperiode vorgenommen werden sollte. ROBIN WOOD-AktivistInnen hielten auch über Nacht ihre Widerstandspappel auf dem Grundstück Neuköllnische Allee 33 besetzt. Sie fordern einen Verzicht auf den Bau des überflüssigen und teuren Autobahnteilstücks von Neukölln nach Treptow.

Am Montag dieser Woche war bereits mit einem Harvester versucht worden, die Widerstandspappel mit der Baumplattform von ROBIN WOOD umzusägen. Diese und weitere Fällarbeiten auf Privatgelände konnten nur durch Androhung rechtlicher Konsequenzen und mit Hilfe der Polizei verhindert werden. Das Fällkommando war angerückt, während der Grundstücksbesitzer nicht vor Ort, sondern beim Senat zu Verhandlungen über sein Grundstück war.

ROBIN WOOD-AktivistInnen hatten in der vergangenen Woche beobachtet, dass Bäume auf der geplanten Autobahntrasse zur Fällung markiert worden waren. Außerdem waren an der Straße auf der exakten Breite der geplanten Trasse Parkverbotsschilder aufgebaut worden. Daraus ließ sich schließen, dass ab dem 12. März dort gefällt werden sollte – obwohl der Planfeststellungsbeschluss für die Trasse und die Baumschutzverordnung das Fällen nach dem 28. Februar verbieten!

Das „Aktionsbündnis A100 stoppen“ drängte die Projektleitung für den Autobahnbau zu einer Erklärung, warum Baumfällungen nach dem 28. Februar geplant seien. Erstaunlicherweise wollte niemand die Schilder aufgestellt haben, die kurz darauf umgedreht und dadurch ungültig wurden. Das Bezirksamt Neukölln antwortete auf eine Kleine Anfrage (KA/058/XIX, http://www.berlin.de/ba-neukoelln/bvv-online/ka020.asp), es habe die Markierungen an den Bäumen nicht zu vertreten und auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung habe keinerlei Markierungen an den Bäumen angebracht.

„Plötzlich wollten alle VerwaltungsbeamtInnen und PolitikerInnen nichts mehr mit der Fällung zu tun haben. Das Fällkommando wurde zurückgepfiffen. Für uns ist das ein Erfolg, aber auch eine Ermahnung, wachsam auf ‚unsere’ Bäume aufzupassen“, sagt Sylvester Kaben von ROBIN WOOD.

Das Grundstück mit der besetzten Widerstandspappel und die 50 Bäume gehören zu den letzten Hindernissen, die dem größenwahnsinnigen Autobahnprojekt im Wege stehen. Wird mit dem Bau tatsächlich begonnen, würden auf einer neuen Großbaustelle Hunderte Millionen Euro Steuergelder versenkt werden. Dieses Autobahnteilstück würde zu den teuersten Straßenkilometern zählen, die jemals in Deutschland gebaut wurden.

* * *
Weitere Infos unter: www.robinwood.de und www.A100stoppen.de

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Kundgebung/Demo Di 12.3. 7 Uhr: Baumfällungen verhindern, A100 stoppen!

Liebe Leute!

Kommt bitte am Dienstag 12.3.2013 um 07:00 Uhr zur Kundgebung zur Neuköllnischen Allee/ Ecke Grenzallee nach Berlin-Neukölln, um zahlreiche Baumfällungen auf der geplanten Trasse der Stadtautobahn A100 von Neukölln nach Treptow zu verhindern! A100 stoppen!
Mehr Infos und Stadtplan-Link auf www.A100stoppen.de

Weit mehr als 50 große Bäume wurden dort zur Fällung markiert. Bereits vor einer Woche versuchten Arbeiter im Auftrag des Landes Berlin, illegal auf ein privates Grundstück vorzudringen und ebenso illegal einen Baum zu fällen, was nur mit Hilfe der Polizei gestoppt werden konnte. Nun sollen die Baumfällungen an der Neuköllnischen Allee, auf Privatgrundstücken und dem dahinter liegenden Bahndamm am Dienstag 12.3.2013 um 07:00 Uhr beginnen.

Im Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der A100 zwischen dem Autobahndreieck Berlin-Neukölln und der Anschlussstelle Am Treptower Park VII E – 2/2010 (Beschluss als PDF) steht auf Seite 30: “Die Beseitigung von Bäumen sowie anderer Vegetation erfolgt nur während des Zeitraumes Anfang September bis Ende Februar und damit außerhalb der Vogelschutzperiode.”

Somit sind die geplanten Baumfällungen nicht nur auf dem Privatgrundstück, sondern auch auf dem Straßengelände und dem Bahndamm illegal.

Wir fordern:

  • Sofortiger Stopp aller Baumfällungen auf der geplanten A100-Trasse
  • Keine weitere Naturzerstörung für den Ausbau der Stadtautobahn
  • Die Verlängerung der A100 sofort stoppen!

Bitte leitet diesen Aufruf über eure Verteiler weiter!
Diese Demonstration hier als Veranstaltung bei Facebook, bitte ladet eure Freunde dazu ein!

Herzliche Grüße

Tobias Trommer
Aktionsbündnis A100 stoppen!
c/o Jugendclub E-LOK
Laskerstr. 6-8, 10245 Berlin
http://www.a100stoppen.de/
E-Mail aktion@a100stoppen.de
Facebook http://www.facebook.com/A100stoppen
Twitter http://twitter.com/a100stoppen

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Solidaritätserklärung mit Baumbesetzungen gegen Autobahn-Wahn

Artikel übernommen von http://hambacherforst.blogsport.de/

In den letzten Wochen wurden gleich an zwei verschiedenen Orten in Europa Bäume besetzt, die dem Bau von Autobahnen zum Opfer fallen sollen. Am 22. Dezember besetzten Aktivist_innen in Bexhill, England Bäume gegen den Bau der Bexhill-Hastings Link Road und haben nun schon ein ganzes Camp errichtet. In Berlin besetzten Freiraumaktivist_innen gemeinsam mit Umweltaktivist_innen Bäume gegen die A100 die mitten durch Berlin gebaut werden soll. Wir, die Besetzer_innen vom Hambacher Forst solidarisieren uns mit diesen Kämpfen und rufen zu einer praktischen Unterstützung auf, zu einer Vernetzung der entstehenden Widerstandsorte untereinander und dazu viele neue solcher Orte zu schaffen.

Die Anti-Road Bewegung in Großbrittanien in den 90er Jahren, die als Antwort auf die neoliberale Infrastruktur-Politik von Margeret Thatcher („there is no alternative“) folgte, war eine der stärksten sozialen Umweltbewegungen der letzten Jahrzehnte in Europa. Aus ihr heraus entwickelten sich viele neue Aktionsformen: Die Baumhausdörfer, mit spezialisierten Blockadetechniken an den Orten wo die Straßen gebaut werden sollten, die „critical masses“ und „reclaim the streets“-Partys als Rückeroberung der Städte gegen den Autowahn, und generell ein Politikverständnis der „direct action“ als selbstermächtigende, dynamische Politikform von unten. Auch die radikale Klimabewegung in Großbritanien, die sich nach der Jahrtausendwende ausbreitete und Klimabewegungen in ganz Europa inspirierte, hatte ihre Wurzeln in dieser Anti-Road-Bewegung.


Digger Dinving in Combe Haven

Nun, über 20 Jahre später, plant die Regierung in Großbrittanien ein neues umfassendes Straßenbauprogramm (während gleichzeitig massive Sozialkürzungen durchgepeitscht wurden). 1244 Kilometer neue Straßen sind geplant. Durch die Bauaufträge, sowie die verbesserte Infrastruktur wird erhofft die Wirtschaft aus der Krise zu stoßen. Gleichzeitig bringen neue Straßen aber auch immer mehr Autoverkehr mit sich, und so sind es Projekte wie dieses, die auch das globale Klima immer näher an die „tipping points“ stoßen. Aus diesem Grunde haben Aktivist_innen am 22. Dezember Plattformen in Bäume gehängt, die für die Bexhill-Hastings Link Road gerodet werden sollen. Bexhill befindet sich zwischen Dover und Brighton. Inzwischen gibt es sogar einen „fully operational“ Blockadetunnel!


Kalt und direkt: Baumbesetzung in Berlin

Zwei Wochen später, machten es Aktivist_innen in Berlin nach, und besetzen Bäume in Neukölln um Widerstand gegen den Bau der A100 zu leisten. Interessant an dieser Aktion finden wir, dass sie von Freiraumaktivist_innen zusammen mit Umweltaktivist_innen durchgeführt wurde. Viel zu selten verbindet sich der Widerstand gegen die verschiedenen Antagonismen des Kapitalismus – den sozialen und den ökologischen – in gemeinsamen Aktionen. Wobei genau das dringend notwendig wäre: Der herrschende Diskurs will uns weis machen, dass Klima- oder Umweltschutz nur mit Verzicht zu haben sei. Das Gegenteil ist der Fall: Durch die Überwindung der kapitalistischen Wirtschaftsweise würde gleichzeitig sehr viel unsinniger Ressourcenverbrauch wegfallen, während ein selbstbestimmtes Leben und eine freie Entfaltung erst möglich würde. Nehmen wir nur einmal den Fordismus als Siegeszug des Autos in den Städten: Nicht ein Bedürfnis nach Automobilen war der Beginn des Massenkonsums dergleichen, sondern eine Auto-ritäre Stadtplanung, die nach den Konzepten des Hitler-Freundes Ford, bewusst die verschiedenen Bereiche Arbeit, Wohnen und Konsum soweit auseinanderlegte, dass ein Leben ohne Auto immer schwerer wurde. So wurde zwar nicht die Zeit kürzer, die Menschen täglich für Ortswechsel aufbringen mussten, aber die Städte waren auf einmal voll mit diesen stinkenden Blechkisten und beeinträchtigten das Leben in der Stadt fundamental – eine Beeinträchtigung des Lebens bei höherem Energieverbrauch war das Ergebnis. Eine entgegengesetzte Entwicklung muss das Ziel emanzipatorischer Umweltkämpfe sein, genauso wie dasjenige sozialer Kämpfe, die das akute Klimaproblem vor dem wir stehen nicht einfach ausblenden.

Wir brauchen dringend eine radikale und schlagkräftige Klimabewegung und zwar weltweit. Wir sehen dabei einige positive Ansätze. So zum Beispiel die Auseinandersetzungen der letzten Monate in La ZAD gegen einen „grünen“ Flughafen, der gebaut werden soll. An den Mobilisierungen beteiligten sich zeitweise 40 000 Aktive. Wir brauchen solche Kristallisationsorte, an denen erfahrbar wird, was alles möglich ist – und dann muss dieser Widerstand in die Fläche getragen werden und hunderte weitere Kristallisationsorte müssen aus dem Boden sprießen, die wiederum andere inspirieren u.s.w.


Widerbesetzungsdemo in la ZAD

Wir rufen dazu auf diese neuen Besetzungen in Bexhill und Berlin mit praktischer Hilfe zu unterstützen, genauso wie wir dazu aufrufen unsere Besetzung am Rande des Hambacher Forstes mit praktischer Hilfe zu unterstützen. Wir rufen aber auch dazu auf selber viele neue solcher Orte zu schaffen, die es braucht als Kristallisationsorte des Widerstandes. Orte an denen Menschen zusammenkommen können, Dinge planen können, aber auch schon in der Art und Weise des Lebens und der neuen Organisierung erahnen können, was für eine Welt möglich wäre jenseits von Kapitalismus und Herrschaftssystemen.

Und wir rufen dazu auf sich unter diesen Orten stärker zu vernetzten – denn die Strohfeuer die derzeit hier und dort auflodern müssen sich verbinden zu einem Flächenbrand – ein Flächenbrand der Undurchsetzbarkeit all dieser Projekte.


Plattformen im Hambacher Forst – inzwischen leider geräumt

act – before it’s too late!

Letter of solidarity with tree-occupations against road-buildings

During the last weeks, at two different locations in Europe, trees have been squatted that would fall prey to the construction of motorways. On December 22nd, activists in Bexhill, England occupied trees against the construction of the Bexhill-Hastings Link Road and have erected an entire camp now. In Berlin, free-spaces-activists, together with environmental-activists occupied trees against the A100 that is to be built through the middle of Berlin. We, the squatters from the Hambach Forest stand in solidarity with these struggles and call for a practical support and for the creation of a network of these emerging spaces of resistance with each other and the creation of many new spaces like these.

The anti-road movement in the UK in the 90s, which followed in response to the neoliberal infrastructure policies of Margaret Thatcher („there is no alternative“), was one of the strongest social and environmental movements of recent decades in Europe. Out of it many new forms of action developed: The tree house villages, with specialized blockading techniques at the sites where the roads should be built, the „critical masses“ and „reclaim the streets“ parties as reclaiming the cities against the car craze, and a general political understanding of „direct action“ as a self-empowering, dynamic form of politics from below. Even the radical environmental movement in Britain, that spread after the turn of the millennium and inspired climate movements all over Europe, had its roots in the anti-road movement.

Now, over 20 years later, the government in the UK is planning a new comprehensive road-building program (while massive social cuts were pushed through). 1,244 km of new roads are planned. Through the constructions, as well as improved infrastructure, they hope to push the economy out of the crisis. At the same time new roads also bring more and more traffic with it and so it’s projects like these which also push the global climate closer to the „tipping points“. For this reason, on December 22nd, activists hung platforms in trees to be felled for the Bexhill-Hastings Link Road. Bexhill is located between Dover and Brighton. There is even a „fully operational“ blockade tunnel!

Two weeks later activists occupied trees in Berlin, Neukölln, in order to resist the construction of the A100. We think the interesting thing about this action is that it was carried out by free-spaces-activists together with environmental-activists. Far too rarely the resistance against the various antagonisms of capitalism – social and environmental – combines in joint operations. Exactly where it would be needed urgently: The dominant discourse wants us to believe that climate or environmental protection is only to achieve with renunciation and personal consumer choices. The opposite is the case: By overcoming the capitalist system, much of the senseless consumption of resources would disappear, while a self-determined life and a free development would become possible. Let’s take Fordism as a triumph of the cars in the cities: Not a demand for automobiles was the beginning of mass consumption of the like, but a car favouring urban planning, that according to the concepts of the Hitlerfriend Ford, consciously put the different areas of work, housing and consumption so far apart that a life without a car has been more and more difficult . So the time that the people had to use for changing locations wasn‘t getting shorter, but at once the cities were filled with this stinking metal boxes which affected the lives in the city fundamentally – a deterioration of life with higher energy consumption was the result. An opposite trend should be the goal of emancipatory environmental struggles, the same as that of social struggles, that don‘t close their eyes in front of the acute climate problem we are facing.

We urgently need a radical and powerful climate movement all over the world. We see some positive signs. For example, the conflicts of the last months in La ZAD/France against a ‚green‘ airport to be built. In mobilizations temporarily 40 000 activists participated. We need such cristallization places where we can experience what’s possible – and then we have to spread this resistance and hundreds of other crystallization places must sprout from the ground, which in turn inspire others.

We appeal to support these new occupations in Bexhill and Berlin with practical help, just as we call to support our occupation at the edge of the Hambach forest with practical assistance. But we also call out to you, to create many new such places yourself, that it takes as focal sites of resistance. Places where people can come together, are able to plan things, but also to guess what kind of world would be possible in the new way of life and organization, beyond capitalism and domination systems.

And we call out to link those places of resistance – because the straw fires that currently flare up here and there have to connect to a wildfire – a wildfire of the unenforceability of all these destructive projects, whether roads, pipelines or open cast mines.

act – before it’s too late!

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Einladung zur Diskussion & Organisierung: Ein Camp gegen die A100?

Liebe stadtpolitisch Aktive, Initiativen, Freunde von Natur und Umwelt, Autobahngegner*innen, Kieztalibane, Reisechaoten, Kletter*innen und LebensWagende

hiermit laden wir euch ganz herzlich ein zur Diskussion & Organisierung rund um „Ein Camp gegen den Ausbau der A100?“

Wetterfest angezogen am Mittwoch, dem 09.01.2013, um 18:00 an der Baumbesetzung in Berlin-Neukölln.

Zum Hintergrund:

Am Donnerstag den 03.01. 2013 wurde ein Baum auf der geplanten Trasse der A100 in Berlin-Neukölln besetzt. Die Aktivist*innen entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Gutes Klima – Soziale Stadt – Stop A100“ und sind seit diesem Zeitpunkt vor Ort. Durch die Besetzung stellte sich heraus das der Eigentümer nichts gegen die Aktion hatte und hat.

Mit der Baumbesetzung und der eingerichteten „Dauermahnwache“ haben sich neue Handlungsoptionen für den Protest ergeben. Am Sonntag waren zu Kaffee und Kuchen insgesamt mehr als 40 Leute vor Ort und wir konnten uns vor Leckereien kaum retten.

Nach soviel Zuspruch wollen wir daher mit euch gemeinsam diskutieren ob wir
Schritt für Schritt ein kleines Camp gegen die A100 errichten können und wollen oder auch die Mahnwache bestehen bleiben kann und sollte.

Flyer zur Aktion als .pdf zum weiterverbreiten

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Termin: Kaffee & Kuchen bei Baumbesetzung gegen die A100

Am Sonntag, 06.01.2012
ab 15:00 Uhr: Herzliche Einladung zu Kaffee und Kuchen bei der Baumbesetzung
ab 18:00 Uhr: gemeinsame Organisierung, auch für Ein-, Baum- & BergsteigerInnen sowie SympathisantInnen

Für Sonntag, den 06.01.2012 ab 15:00, wird zu Kaffee und Kuchen auf dem Gelände der Baumbesetzung gegen die A100 eingeladen, bis dahin werden wir auch etwas zum Unterstellen bei Regen haben, denkt aber dennoch an wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk.

Was uns zusätzlich helfen kann sind ein paar Klappstühle, Biergarnituren und wetterfeste Sitzkissen, oder ein paar Decken, ein Sanikasten für alle Fälle ist auch immer gut. Solltet ihr Dinge an uns verleihen, markiert diese und ihre Einzelteile und hinterlasst eure Kontakte. Sollte es wiedererwarten ob der Vielbeanspruchunung von Zelten in diesem Winter (yeah!), doch irgendwo noch ein mittelgroßes Zelt verstaut sein, so wäre dies mehr als großartig.

Bringt gerne ein wenig Kaffee, Tee und Kuchen mit und für die Feuertonne, die auf Anreise ist, einen gescheiten Scheit Holz (kein behandeltes).

Das Baumbesetzungs-Protestcamp befindet sich an der Neuköllnischen Allee/ Ecke Grenzallee in Berlin-Neukölln.

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