Aktionsbündnis Recht auf Wohnen präsentiert:
Dienstag | 22. April | 20:00 | Bethanien, Südflügel, Mariannenplatz 2 | Kreuzberg
Film „Squat – La ville est à nous“ (Besetzung – Die Stadt gehört uns)
2011, 94 Min.
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Aktionsbündnis Recht auf Wohnen präsentiert:
Dienstag | 22. April | 20:00 | Bethanien, Südflügel, Mariannenplatz 2 | Kreuzberg
Film „Squat – La ville est à nous“ (Besetzung – Die Stadt gehört uns)
2011, 94 Min.
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Refugees werden vom Oranienplatz geräumt, MieterInnen aus ihren Wohnungen, die Landesregierung will die Stadt mit Luxuswohnungen und der A 100 zubauen, während Kiez-Bibliotheken und Schulturnhallen dicht gemacht werden. Egal ob Miete, Wasser, Energie, ob Privatisierung, Eigentum, Renditeerwartung…es gibt in Berlin einiges anzugehen! Schon jetzt wird am Kotti gemeinsam die Miete gesenkt, Zwangsräumungen blockiert, gegen die Bebauung des Tempelhofer Feldes gekämpft und gestimmt – und noch vieles mehr.
Wir wollen zusammen die Schnittstellen und Bezüge unser Kämpfe für eine andere Stadt suchen. Wir wollen uns gemeinsam und gleichwertig stärken und unterstützen, in solidarischer und respektvoller Atmosphäre. Dafür wollen wir mehr Vernetzung ausprobieren.
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Die neue Monatsschau: Testbild
Transparente, Straßentheater, kreative Gerichtsbegleitung, Demos, Aktionen… an vielen Ecken wehren sich Menschen gegen Schikanen wie Verdrängung und Repression. Oft gemeinsam und vielfach gibt es tolle kurze oder längere Filmschnipsel von ihren Protesten. Diese Kurzfilme von überall und nahe dran wollen wir einmal monatlich gemeinsam schauen, diskutieren, drüber lachen… niemand muss allein vor Youtube sitzen!
Mit lecker Vokü ab 20 Uhr in den Räumen des Subversiv, Brunnenstraße 7, Berlin-Mitte.
Als Testbild gibt es zunächst zwei Termine:
26. März, Filme ab 20.30 Uhr u.a. über die Eisfabrik und die Geschichte der Bewohner_innen
23. April, Filme ab 20.30 Uhr u.a. über die Proteste gegen die A100
Aktionsbündnis Recht auf Wohnen und Kiezgruppe Mitte/Prenzlauer Berg
Pressemitteilung der NaturFreunde Berlin e.V.
24.01.2014
Mobilität ist Menschenrecht – „Ticketteilen“ fördert solidarisches Handeln
NaturFreunde Berlin starten Kampagne „Ticketteilen“
Mit der Aktion „Ticketteilen“ wollen die NaturFreunde erreichen, das über Mobilität in urbanen Großräumen intensiver diskutiert wird. Mobilität ist ein Menschenrecht. Viele aber sind aufgrund von sozialen Benachteiligungen in ihrer Mobilität eingeschränkt. Mit der Aktion „Ticketteilen“ wollen die NaturFreunde eine ganz einfache Möglichkeit für alltägliches solidarisches Handeln fördern und gleichzeitig die zunehmende Armut sowie die stetige Kriminalisierung von Menschen wegen des „Fahrens ohne Ticket“ thematisieren.
Unsere Kampagne fordert ein „Recht auf Mobilität in der Stadt“ ein und soll auf die Hintergründe und Folgen des „Fahrens ohne Fahrschein“ aufmerksam machen. Erst in dieser Woche hat der Vorfall auf dem U-Bahnhof Herrmannplatz deutlich gezeigt in welche präkere Lage Menschen in unserer Stadt kommen können, nur weil Sie verdächtigt werden ohne Fahrschein zu fahren.
Viele Berlinerinnen und Berliner sind aufgrund mangelnder Mobilität vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen oder darauf angewiesen ohne Ticket zu fahren, um nicht vollständig ins soziale Abseits zu geraten. Das betrifft junge Leute, die mit ihren Freunden unterwegs sein möchten, genauso wie Menschen, die unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen oder die durch den zunehmende Sozialabbau und immer geringere Einkommen jeden Euro „drei Mal umdrehen“ müssen. So haben Menschen, die ALG-II- beziehen ganze 19,20 € pro Monat für die Nutzung des Nahverkehrs zur Verfügung.
Die NaturFreunde wollen Besitzerinnen und Besitzer von Umweltkarten anregen, durch einen Button mit der Aufschrift „Ticketteilen“ dazu einzuladen, das Angebot der BVG, dass an Wochenenden und Feiertagen von 20.00 bis 6.00 Uhr und Mo-Fr ab 20:00 Uhr zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder mit einer Umweltkarte gemeinsam die Verkehrsmittel der BVG nutzen können, auch intensiv wahrzunehmen.
Gleichzeitig wollen die NaturFreunde Menschen zusammenbringen und Fahrgäste ohne Fahrschein dazu ermuntern, mit Monatskartenbesitzenden mobiler zu werden. Nicht als Bittsteller, sondern als Eingeladene, den Fahrschein gemeinsam zu nutzen ist das Ziel dieser Aktion.
Kriminalisierung beenden: mehr als 228 000 Strafen wegen fehlenden Fahrscheinen
Nach Aussagen der BVG wurden 2014 insgesamt 228.727 Menschen ohne Fahrschein in den öffentlichen Verkehrsmitteln der BVG “erwischt”. Dafür setzt die BVG insgesamt rund 120 Kontrolleure ein. In diesem Jahr sollen weitere 20 Kontrolleure eingestellt werden.
Bei 1667 Betroffenen wurde Strafanzeige gestellt, da sie die geforderten 40 Euro Strafe nicht bezahlen konnten oder wollten. Oft sind obdachlose Menschen, davon betroffen, sie fahren ohne Fahrschein, weil die für sie zu teuer sind, werden kontrolliert, haben keine gültigen Ausweispapiere und so fort. Gleichzeitig können sie die horrenden Strafen bei einer Kontrolle nicht bezahlen. Sie werden wegen ‘Erschleichen von Leistungen’ (§ 265a Strafgesetzbuch) angezeigt und kriminalisiert. Dies führt dazu, dass regelmäßig bis zu dreißig Prozent der Gefängnisinsassen der JVA Plötzensee Menschen sind, die ihre Strafen nicht bezahlen können, wenn sie ohne Fahrschein angetroffen wurden.
Massive Kontrollen der BVG betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll
Selbst der BVG-Sprecher Falkner weist darauf hin, dass die zusätzlichen Einnahmen aus dem sogenannten „erhöhten Beförderungsgeld“ bei weitem nicht den Aufwand deckt, den die BVG hat. Deshalb fordern die NaturFreunde die ständig zunehmenden Kontrollen einzuschränken und die Kriminalisierung von Fahrgästen zu unterlassen. Die NaturFreunde Berlin begreifen „Mobilität als Menschenrecht“. Menschen die aufgrund ihrer sozialen Situation in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, dürfen nicht vom gesellschaftlichen Leben in Berlin ausgegrenzt werden.
Aktionsmaterial und Ablauf von „Ticketteilen“
Für die Aktion haben die NaturFreunde 10 000 Flyer, 5000 Buttons, 3000 Plakate
und Aufkleber hergestellt. Mit diesen Materialien wollen wir auf die Aktion aufmerksam machen und zum Mitmachen ermutigen. Es wird regelmäßige Verteilaktionen vor Bahnhöfen geben und es besteht die Möglichkeit Materialien zu bestellen oder bei den aufgeführten Stellen abzuholen. Die Kampagne ist längerfristig konzipiert, deshalb werden wir Kooperationspartner und weitere Unterstützerinnen und Unterstützer für die Aktion werben und hoffen auf eine breite Beteiligung Einzelner aber auch von Initiativen und Organisationen.
Weitere Informationen zur Aktion „Ticketteilen“ und Button- und Materialbestellung auf der Kampagnenhomepage:
http://www.ticketteilen.org/
Alarm! Räumung droht! Wir sagen nein!
Kommt am Montag, 3.2.2014 um 11:00 Uhr zur Kundgebung auf das Gelände Neuköllnische Allee 33/ Ecke Grenzallee in Berlin-Neukölln zum A100-Widerstands-Baumhaus!
Der Berliner Senat möchte für die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A100 am 3.2. ab 12 Uhr dieses Grundstück in Berlin-Neukölln räumen und weitere Bäume fällen.
Seit einem Jahr haben stadtpolitische AktivistInnen zusammen mit Robin Wood eine Protestpappel auf der geplanten A100 Verlängerung besetzt. Mittlerweile konnten vier Baumfällversuche und Räumungen überstanden werden. Auch einige umliegende kommunale Bäume wurden gerettet. Im letzten Herbst haben wir ein wetterfestes Baumhaus gebaut, ausserdem gibt es einen Infopunkt auf dem Gelände darunter. Jetzt droht erneut die Räumung. Beauftragte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt haben die Zwangsvollstreckung der Besitzeinweisung (Enteignung) des Geländes Neuköllnische Allee 33 und die Fällung der umliegenden Bäume am 3.2.14 ab 12:00 Uhr angedroht.
Berlin braucht aber kein weiteres wahnwitziges Großprojekt das nur der Auto- und Baulobby zu Gute kommt. Wir brauchen gut ausgebaute und funktionierende U- und S-Bahnen statt dem teuersten Stück Autobahn, das jemals in Deutschland gebaut wurde. Die Kosten für 3,2 km Autobahn sollen nach Senats-Planung 473 Millionen Euro betragen! Und diese Autobahn wird nicht nur Unsummen kosten, sondern auch die Verkehrsprobleme in Neukölln, Kreuzberg und Friedrichshain vervielfachen. Der Autoverkehr wird sich weiter verstärken und geballt auf unsere Wohngebiete losgelassen.
Und das ist erst der Anfang! Weitere hunderte Millionen sollen für den übernächsten Bauabschnitt direkt durch Friedrichshain verschwendet werden. Mehr Schaden läßt sich mit Autoverkehr kaum anrichten. Lärm und Stau gibt es dann direkt vor die Haustür – Wohnhäuser und Clubs müssten der Abrissbirne weichen.
Deshalb: Baumbesetzung + Kundgebung am 3.2.2014 ab 11:00 Uhr!
Weitere Infos: http://www.a100stoppen.de/
Quelle: https://linksunten.indymedia.org
In der „heiligsten“ Nacht des Jahres wurde ein großes Geschenk geliefert und nicht ausgepackt! Ein Baufahrzeug der A100 Baustelle steht komplett verpackt und weihnachtlich geschmückt wo einst Schrebergärten waren (Dieselstraße Ecke Ziegrastraße). Auf dem Führerhäuschen steht zu lesen „Stopp A100“ und in der Baggerschaufel „Baustopp jetzt“. Was sich darüberhinaus noch unter Lametta, Geschenkpapier und Glitzergirlanden verbirgt ist noch ein Rätsel.
Die Fortführung der A100 im Berliner Stadtbereich ist der teuerste Autobahnabschnitt Deutschlands. Bereits jetzt ist Berlin zu Stoßzeiten mit dem Autoverkehr völlig überlastet, aber anstatt die Preise des öffentlichen Nahverkehrs zu senken, wird versucht noch mehr Autos in die Stadt zu schleusen. Eine Entlastung der innerstädtischen Straßen ist dadurch nicht zu erwarten. Wenn eine Hin-und Rückfahrt mit dem Öpnv bereits 5,20 Euro kosten wundert es nicht, dass Leute zum Auto gezwungen werden, vor allem wenn bedacht wird dass Stundenlöhne in Berlin oft im Bereich 5-8 Euro liegen.
Wir wünschen uns eine lebenswerte Stadt statt weiterer Versiegelung und Vertreibung
Am Abend zuvor bekam das „Aktionsbündnis A100 stoppen!“ den Hinweis, dass heute, am 17.12.2013, gegen den Willen des Eigentümers die Bäume auf dem Grundstück Neuköllnische Allee 33/ Ecke Grenzallee in Berlin-Neukölln gefällt werden sollen und auch das Protest-Baumhaus zerstört werden soll. Das Gelände befindet sich auf der geplanten Trasse der Stadtautobahn A100, die von Berlin-Neukölln zum Treptower Park verlängert werden soll.
Anti-A100-Aktive waren heute früh auf dem Gelände und auf dem Baumhaus. Ein Baumfäll- und Räumkommando mit schwerem Gerät und Hebebühne rückte an, offenbar um die Bäume auf dem Grundstück Neuköllnische Allee 33 zu fällen und damit auch das Protest-Baumhaus zu zerstören.
Auch Vertreter/innen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt waren vor Ort und behaupteten gegenüber den AkivistInnen, dass sie seit 12.12.2013 Eigentümer des Geländes Neuköllnische Allee 33 wären. Nachdem der Anwalt Karsten Sommer, der den Eigentümer des Geländes Da Silva vertritt, das Betreten des Geländes untersagte, wurde die Räumaktion gestoppt und die Polizei zog unverrichteter Dinge wieder ab. Eine Pappel und weitere Bäume wurden jedoch auf dem Nachbargrundstück gefällt.
Die aktuelle Pressemitteilung zur heutigen versuchten Räumung vom Aktionsbündnis A100 stoppen!.
Presse:
Quelle: Aktionsbündnis A100 stoppen!
Wir haben Hinweise bekommen, dass am Dienstag, 17.12.2013 gegen den Willen des Eigentümers die Bäume auf dem Grundstück Neuköllnische Allee 33 gefällt werden sollen und damit auch das Protest-Baumhaus zerstört werden soll.
Kommt bitte morgen früh ab 8…9 Uhr auf das Grundstück!
Wo: Grundstück Neuköllnische Allee 33 / Ecke Grenzallee in Berlin-Neukölln
Bundesweites Netzwerk „Keine Profite mit der Miete“
28. September 2013, 17:17 Uhr
Presseerklärung
Über 10.000 Menschen gehen bundesweit gegen steigende Mieten und Verdrängung auf die Straße. Unter dem Motto „Keine Profite mit der Miete“ beteiligten sich heute über 10.000 Menschen aus 12 deutschen Städten an Aktionen und Demonstrationen.
In Berlin gingen unter dem Motto „Wem gehört Berlin?“ mehr als 3000 Menschen auf die Straße.
Aufgerufen hatten nicht nur MieterInneninitiativen sondern auch Organisationen wie der Berliner Wassertisch und das Aktionsbündnis A100-Stoppen und Studierendengruppen.
In Hamburg waren dem Demonstrationsaufruf von über 50 Gruppen und Organisationen mehr als 5000 Menschen gefolgt. Auch in Frankfurt, Düsseldorf, Freiburg, Bremen, Leipzig und weiteren Orten beteiligten sich jeweils Hunderte an den Protesten.
Die bisher zumeist lokalen Proteste haben damit neues Terrain erobert:
„Viele Mieterinnen und Mieter haben erkannt, dass sie allerorts das selbe Problem haben: Ihr Lebensraum wird meistbietend vermarktet und sie bleiben auf der Strecke.“ sagt Enrico Schönberg.
„Statt die Städte attraktiv und lebenswert für alle zu machen, wird ihre Entwicklung an den Interessen von kaufkraftigen Konsumenten und Investoren ausgerichtet. Die Kehrseite dieser Politik: Leute mit wenig Geld werden verdrängt, eintönige Konsumtempel ohne Freiräume für Kreativitat und Kommunikation entstehen. Um das zu verhindern, müssen wir uns heute wehren, denn: Die Stadt von morgen beginnt heute!“, so Schönberg aus dem Vorbereitungskreis „Keine Profite mit der Miete“.
„Die Politik hat sich viel zu lange geweigert, das Problem Wohnungsnot überhaupt anzuerkennen. Ein bisschen Neubau, ein bisschen weniger Mietsteigerungen in laufenden Verträgen: Das ist bloße Kosmetik. An der Wohnungsnot vieler MieterInnen wird das nichts ändern und das weiß die Politik genau. Wir brauchen deshalb eine neue, durchsetzungsstarke MieterInnenbewegung, die die Politik unter Druck setzt und den Investoren einen Strich durch die Rechnung macht. Heute war dafür ein guter Anfang.“ sagt Lea Voigt, ebenfalls aus dem Vorbereitungskreis.
Für Rückfragen steht Ihnen die bundesweite Pressegruppe gerne zur Verfügung:
Tel. 0157/33177360, presse@keineprofitemitdermiete.org.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.keineprofitemitdermiete.org
Weitere Pressemitteilungen und ein ständig aktualisierter Pressespiegel befindet sich auf der Presseseite.
Wem gehört Berlin?
Aufruf zur Aktionsdemo am Samstag, 28. September 2013
In Berlin hat sich eine lebendige Stadtpolitik von unten entwickelt. An verschiedenen Ecken und Enden führen Initiativen, politische Gruppen, Unterstützer_Innenkreise und Einzelpersonen ihre Kämpfe gegen die Folgen einer profitorientierten unsozialen Politik; wie Privatisierung, Verdrängung und Diskriminierung.
Wir sehen diese unterschiedlichen Kämpfe jedoch als Antwort auf ein großes gemeinsames Problem: Die kapitalistische Verwertungslogik, vorangetrieben von Senat und Investoren. Die Ausmaße dieser rücksichtslosen Politik zeigen sich in verschiedener Intensität und unterschiedlichen Bereichen.
Menschen sind von rassistischer Hetze betroffen, Geflüchtete werden vom Staat diskriminiert. Steigende Mieten, Zwangsräumungen, Verdrängung aus den Innenstädten und Sozialkürzungen an allen Enden stehen auf dem Tagesprogramm. Viele von den übriggebliebenen Freiräumen sind von der Schließung bedroht. Dafür jedoch jagt ein unsinniges Großprojekt das andere und strapaziert die ach so leere Staatskasse.
Während die Preise für den Nahverkehr und die Energie steigen, ein Jugendtreff nach dem anderen wegen fehlender Mittel geschlossen wird, werden Millionen in die Fehlplanung eines Flughafens gesteckt oder das neue Stadtschloss mit 620 Millionen Euro subventioniert; ein wahres Schnäppchen, das keiner braucht. Letztes Jahr wurden über 6000 Zwangsräumungen angeordnet, 7260 Wohnungen zu Eigentumswohnungen umgewandelt, aber dafür kann nun auch in Neukölln luxuriös residiert werden. Die Fahrpreise für Bus und Bahn stiegen mal wieder an, doch immerhin kommt die A100. Für 500 Millionen ist sie quasi geschenkt!
Berlin wird verwertet und zwar gründlich. Ob Wohnen, Bildung, Mobilität, Energie, Wasser oder Freiräume, überall herrscht dasselbe Prinzip: Eine Stadt wird zum Unternehmen. An menschlichen (Grund-)Bedürfnissen wird maximal Geld verdient und da die Möglichkeiten nach und nach weniger werden, wird nun auch aus den letzten Winkeln geschröpft. Der Preis für diese sogenannte Aufwertung ist hoch, und bezahlen tun ihn all diejenigen, die bei dem Spielchen der Umwandlung zur homogenen Stadt für Wohlverdiener nicht mitspielen können, dürfen oder wollen.
Doch wem gehört denn nun Berlin?
Diese Frage wird jeden Tag an vielen Orten und auf verschiedene Weise gestellt. Die Antwort vieler Menschen darauf lautet, sich aktiv gegen diese Zustände zur Wehr zu setzen. Ungeachtet von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Einkommen oder Status sehen sie sich als Teil dieser Stadt und wollen es auch bleiben.
So gibt es überall Menschen, die sich gegen Diskriminierung und Abschiebung engagieren, die Zwangsräumungen verhindern oder ihren Freiraum mit verschiedenen Mitteln verteidigen. Arbeitssuchende sind ungehorsam gegenüber Jobcentern und Mieter_innen organisieren sich gegen Modernisierungsankündigungen. Kleingärtner_innen überlassen ihr Refugium nicht mehr den Planierraupen. Und Senior_innen kämpfen für ihre Begegnungsstätten. All diese Menschen sind Teil des Kampfes für eine Stadt, die sich nicht nach dem maximalen Profit richtet, sondern nach den Bedürfnissen ALLER die dort leben und leben wollen.
Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass sich in Ländern wie Spanien, Brasilien oder der Türkei aus genau diesen Bedürfnissen heraus machtvolle soziale Protestbewegungen entwickelt haben. Menschen werden massenhaft aktiv und setzen sich selbst unter großen persönlichen Risiken für gesellschaftliche Veränderungen ein.
Trotz der Unterschiedlichkeit der konkreten Problemlagen, sowie der Themen und Aktionsformen wollen wir unseren Protest im Kontext der sozialen Auseinandersetzungen verorten, die anderswo auf dem Planeten gegen kapitalistische Verwertung und für emanzipatorische Ziele geführt werden.
Dort hat die Wut über die bestehenden Missstände, die Notwendigkeit für Veränderung und die Entschlossenheit sich zu wehren unterschiedlichste Personen und Gruppen zusammengebracht und sie zu einer zielstrebigen und wehrhaften Masse werden lassen.
Die Bereitschaft zusammen zu agieren und als geschlossene Masse aufzutreten war sicherlich mitunter Grund für die Kraft dieser Proteste und hat auch darüber hinaus Kämpfende zusammengeführt. Der Staat setzt in seinem kapitalistischen Verwertungsspiel auf Konkurrenz und Vereinzelung, doch wir setzen unsere Solidarität und Vielfältigkeit entgegen.
Zusammen mit euch wollen wir ein neues Format des Protestes wagen, um die unterschiedlichen Kämpfe sichtbar zu machen und vereint zum Ausdruck zu bringen. Denn nur gemeinsam können wir unseren Widerstand stärken und der Kommerzialisierung Berlins wirksam und nachhaltig entgegentreten, um zu verteidigen, was uns bleibt und zurückzuholen was uns genommen wurde.
Gegen den Ausverkauf Berlins! Für eine Stadtpolitik von unten!
Aktionsdemo am 28. September 2013
Samstag, 14 Uhr, Lausitzer Platz
im Rahmen des bundesweiten Aktionstag
http://www.keineprofitemitdermiete.org/
https://wirbleibenalle.org/
Unterstützer_innen: 100% Tempelhof, *andere zustände ermöglichen, Aktionsbündnis A100 stoppen!, Avanti – Projekt undogmatische Linke, B59, BASTA* Erwerbsloseninitiative Berlin, Bündnis für eine solidarische Stadt, DonauFulda | Kiezinitiative in Berlin-Neukölln, Berliner Energietisch, Berliner S-Bahn-Tisch, Berliner Wassertisch Link1|Link2, Bündnis gegen Zwangsräumungen, Hände Weg vom Wedding!, FuldaWeichsel-Kiezini, GSW23, Kastanie 85, Kiezgruppe Mitte/Prenzlauer Berg, Kotti&Co, Kultwache RathausStern, KvU, Mietshäuser Syndikat Berlin-Brandenburg, Refugee Strike Oranienplatz, Spreepirat_innen, Stadtteilgruppe 44_, Studis gegen hohe Mieten, Überall ist Taksim – Überall ist Widerstand | Berlin, Wax34, Wem gehört Kreuzberg?, Wir bleiben alle!
Route: Lausitzer Str. – Reichenberger Str. – Glogauerstr. -Wiener Str. – Görlitzer Ufer – Görlitzer Str. – Falkensteinstr. – Wrangelstr. – Taborstr. – Schlesische Str. – Skalitzerstr. – Oberbaumbrücke – Warschauer Str. – Revalerstr. – Simon-Dach-Str. – Wühlischstr. – Gärtnerstr. – Boxhagener Platz
Gemeinsame Anreise: