Archiv der Kategorie: Freiräume

Tagesspiegel-Video: Der Jugendclub „KvU“ in Mitte steht vor dem Aus


Nach mehr als 20 Jahren droht der „KvU„, dem Jugendtreff in der Kremmener Straße, das Aus. Die Mietverträge wurden der Kirche von Unten bereits gekündigt. Am Sonnabend wird ab 17.00 Uhr vor der Zionskirche dagegen demonstriert.

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„Harry hilft!“ (tv.berlin) zur Stillen Straße und zur akut bedrohten KvU

Stille Straße noch nicht ganz gerettet
Sie haben gekämpft. Ganze 112 Tage lang besetzten die Senioren aus der Stillen Straße ihre Begegnungsstätte. Im Januar wurde mit der Volkssolidarität ein freier Träger gefunden, der jetzt den Klub betreibt. Warum nicht gleich so? Aufatmen und Innehalten, doch längst sind noch nicht alle Stolpersteine für die Senioren aus dem Weg geräumt. Problematisch könnte es also für die Senioren aus der Stillen Straße werden, wenn es um das Gebäude selbst geht.

Rettung der KvU
Luxussanierung gegen Alternativkultur. Die Problematik ein paar Kilometer Luftlinie von der Stillen Straße entfernt. Im Klub KvU (Kirche von Unten) wartet man dieser Tage auf den Gerichtsvollzieher. Vor Gericht hatte man gegen den Eigentümer der Immobilie verloren. Und nun liegen die Nerven blank. Denn aktuell gibt es keinen gültigen Mietvertrag für den Traditionsklub in Prenzlauer Berg. Vor der Wende als „Kirche von Unten“ gegründet bot der Klub bislang allen Andersdenkenden, vor allen Jugendlichen, die Möglichkeiten, günstig zu Proben, sich mit Freunden zu treffen oder zu Tanzen.

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Fr 12.7. – So 14.7.: WBA-Aktionstage (Scherer 8, Tommyhaus, Drugstore)

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Fr 12.7., 20.00 Uhr, Scherer8:
Reportage: „Häuser, Hass und Straßenkampf – Die Revolte der Westberliner Hausbesetzer“. Liedermacher_in: Geigerzähler, Grog, Anderersaits, Dampf in allen Gassen. Cocktails. Aftershow DJ (Punk von ner Platte). Soli geht an Projekte, die akut von Räumung bedroht sind.

Sa 13.7., ab 15.00 Uhr, Tommy-Weisbecker-Haus:
15.00 Uhr: Offenes Vernetzungs-Café, Redebeiträge, Infostände, Grillen, Cocktails.
18.00 Uhr Liedermacher: Anderersaits, Grog, FaulenzA, Dampf in allen Gassen.
21.00 Uhr Aftershow (Schicksaal): „Delusive Utopia“, „Sliced Fiction“, „Destroyline“.
Party (Linie1).
Die Spenden gehen an verschiedene von Räumung bedrohte Projekte.

Sa 13.7., 17.00 Uhr, Zionskirchplatz (U8 Rosenthaler Platz):
Kundgebung „Es ist Zeit zu handeln! Finger weg von der KvU!“

So 14.7., ab 12.00 Uhr, Drugstore:
12.00 Uhr: Katerfrühstück
14.00 Uhr: Reportagen, Diskussionsrunde über „Hausbesetzung“ und unplugged „Grog“, „Anderersaits“, „Dampf in allen Gassen“.

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Finger weg von der KvU! Kundgebung am 13.7. ab 17 Uhr, Zionskirchplatz, Berlin-Mitte

kvuDie Situation der KvU wird nicht besser. Noch kann der Jugendtreff in der Kremmener Straße seine Türen für alle Interessierten öffnen. Doch der Räumungstitel für eines der ältesten Projekte in Mitte ist da. Das heißt Mitmachende, Freund_innen, Nutzer_innen, Sympathisant_innen, Alte, Junge, Punks und Spießer müssen voller Wut und Trauer auf den Gerichtsvollzieher warten. Einer politischen Lösung haben sich die Verantwortlichen aus Senat und Bezirk verweigert.

Wir, die Freund_innen und Nachbar_innen, wollen mit unserer Wut und Trauer in die Öffentlichkeit gehen. Wir werden an der Zionskirche, wo die KvU entstand, einen Aufruf zusammen mit alten und neuen Gefährt_innen des subkulturellen Projekts für den Erhalt in die Welt schreien.

Nicht nur die KVU ist bedroht, auch das Hausprojekt in der Linienstraße 206 und die Kulturkneipe BAIZ. Für uns in Berlin-Mitte sind das Projekte, die das Wohnen in diesem Kiez überhaupt noch lebenswert machen. Wir haben schon lange genug von Luxussanierungen und Upper Class Shopping!

Luxussanierung ist kein Spaß! Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Es spielen Hasenscheiße (kurzweilig), The Lennons (Punk) und The Neofarius (Klezmer).

http://kvu.blogsport.de
http://linie206.blogsport.de
http://baiz.krassnix.de

Flyer als PDF

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[Potsdam] Solidarität mit den Angeklagten der Stiftstraßenbesetzung! – Prozess: 2. Juli um 8.30, Jägerallee 10

Bestzt Stiftstr. 5 in Potsdam    Foto Manfred ThomasIhr erinnert euch vielleicht, am 26.12.2011 wurde das Haus Stiftstraße 5 für einen Tag besetzt und dann, nach ca. 24 Stunden durch eine Sonderpolizeieinheit geräumt. Im Haus hielten sich zum Zeitpunkt der Räumung 17 Personen auf, deren Personalien überprüft wurden. Nach einigem hin und her, einem Angebot seitens des Gerichts auf Einstellung gegen Geldbuße, einem Strafbefehl und unserem Widerspruch haben wir nun alle gerichtliche Vorladungen zum 2. Juli 2013 bekommen und sollen uns nun dort für unsere „Straftat verantworten“.

Hausbesetzungen im Allgemeinen, die Stiftstraße im Besonderen

Nach dem weltweiten Zusammenbruch der Immobilienblasen (USA, Spanien usw.) stürzen sich die Investoren auf das vermeintlich sichere Deutschland, wie die Fliegen auf den Scheißhaufen. Hier lohnen sich Investitionen, denn die Krise, die woanders zu Massenarbeitslosigkeit und Zwangsräumungen führt, wurde in Deutschland schon lange vor ihrem Beginn mittels Sozialabbau und Beschneidung des Arbeitsrechts so gepuffert, dass im Vergleich zu anderen Ländern paradiesische Verhältnisse für Kapitalinteressen herrschen. Wer Häuser baut, kann hier Eigentumswohnungen zu astronomischen Preisen anbieten. Wer vermietet muss sich nicht über Leerstand beklagen und zehn Euro pro Quadratmeter werden nach und nach nicht nur für Potsdam zur Normalität. Die politisch Verantwortlichen reden nicht mehr vom Grundrecht auf wohnen, dass jedem Menschen ein Dach über dem Kopf garantieren soll, sondern das Mietrecht wird im Gegenteil so beschränkt, dass Hausbesitzer es nun leichter haben MieterInnen räumen zu lassen oder wegen Sanierungsbedarf herauszuklagen.

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Kein Tag ohne Autonomes Zentrum Köln!

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Im April 2010 wurde ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in Köln-Kalk von Aktivist_innen besetzt und das Autonome Zentrum (AZ) Köln gegründet. In den letzten drei Jahren ist dort ein selbstorganisierter Raum für emanzipatorische Politik, Kunst und Kultur entstanden. Seit 2011 gibt es einen Nutzungsvertrag für das AZ, der nun gekündigt wurde.

Das AZ Köln ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen unkommerziellen Raum für Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipen, Essen, Werkstätten, Infoveranstaltungen, Umsonstladen, Kino, Ausstellungen und vieles mehr. Im AZ finden seit dem ersten Tag jeden Monat über 50 selbstorganisierte Veranstaltungen statt. Das macht über 2000 Veranstaltungen in den letzten 3 Jahren – alles umsonst oder gegen freiwillige Spende.

Zum 30. Juni 2013 wurde der Nutzungsvertrag durch im Auftrag der Stadt Köln ersatzlos gekündigt. Politisch verantwortlich ist vor allem die Kölner SPD. Sie will die polizeiliche Räumung und den Abriss des Gebäudes um dort ein Grünstreifen anzulegen. Ab dem 1. Juli ist das AZ also akut räumungsbedroht.

Die Kampagne „Kein Tag ohne!“ kämpft mit vielfältigen Aktionen für den Erhalt des AZ in Kalk. Sie lebt von dem Engagement vieler Menschen! Wenn du Lust hast dich zu beteiligen, findest du auf der Website viele Infos, Material, Termine und Möglichkeiten die Kampagne zu unterstützen. Kommt vom 28.6. bis 7.7. nach Köln!

Autonomes Zentrum Köln
Wiersbergstrasse 44 | Köln Kalk
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Links:
Gather & Resist: Weeks of Solidarity 28.6.-7.7.
Online-Petition an die Stadt Köln: Kein Tag ohne Autonomes Zentrum Köln!
Soli-Aufruf von *andere zustände ermöglichen

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Sa 29.6. 15 Uhr: Hände weg von der KvU! Kundgebung & Musik

2013.06.29_kundgebung1988 erkämpfte eine Gruppe junger Menschen in der DDR eigene Räume um ihre Vorstellungen vom Miteinander zu verwirklichen. Zunächst befanden sich diese Räume in kirchlichem Eigentum. Somit war der Name Kirche von Unten, kurz KvU, schnell etabliert. 1992 erfolgte der Umzug in die Arkonahöfe in der Kremmener Straße 9-11, wo sich die KvU bis heute befindet. Seit 2011 wußte die KvU, dass ihr Mietverhältnis zum 1.1.2013 enden wird. Sie bemühte sich mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten, was jedoch durch die Hausverwaltung, der Ernst G. Hachman GmbH, Sitz in der Westfälischen Straße in Berlin, nahezu unmöglich gemacht wurde. Nachdem es endlich gelang, mit dem Eigentümer, der Immowert Immobilien AG in Wien in Kontakt zu treten, hüllte diese sich in Schweigen. Weder mit der KvU, noch deren Anwalt oder dem Berliner Senat wollte Michael F. Simoncic (MFS!) reden.

Der Senat selbst zuckte mit den Schultern, und erklärte, dass im Kapitalismus nun mal jede_r mit ihrem/seinem Eigentum verfahren könne, wie sie/er es für richtig hält. Da könne die Politik nicht viel machen. Nicht viel bedeutet in diesem Falle gar nichts. Zwar beschlossen verschiedene Bezirksverordnetenversammlungen, dass die KvU unterstützenswert wäre, das war dann aber auch schon alles an Unterstützung.

Die KvU nutzte die Räume weiterhin, bis es zu einem Gerichtsverfahren gegen den Verbund e.V., dem Hauptmieter der Räumlichkeiten, kam. Kurz vor dem Gerichtstermin gab dieser die Schlüssel an die Hausverwaltung ab. Da wir jedoch inzwischen mit unserem Verein Mobile Bausubstanz die Räume nutzen, konnten die Verwalter die Räume nicht betreten. Daher bestanden sie auf dem Verfahren. Im Verfahren erhielt die Verwaltung den ersehnten Räumungstitel. Dummerweise gegen den Verbund e.V.. Da dieser die Räume nicht mehr nutzt dürfte sich die Freude in Grenzen halten. Was genau das für uns bedeutet ist etwas unklar. Auf jeden Fall sind wir akut räumungsbedroht. Was uns aber nicht davon abhält, unseren gewohnten Betrieb unter altem Namen aufrecht zu erhalten.

Da in Berlin, wie fast überall sonst auch, der Trend zum Luxuswohnen vorherrscht, ist es der KvU bisher nicht gelungen neue Räumlichkeiten zu finden. Ob dies auf Grund der herrschenden Verhältnisse überhaupt möglich ist, darf bezweifelt werden. Überall werden Menschen zwangssaniert und zwangsgeräumt. Inzwischen sogar mit tödlichen Folgen. Wir werden dies nicht weiter akzeptieren und uns eindeutig gegen eine derartige Politik positionieren. Schickt eure Polizei, wir werden da sein! Lasst uns von euren Bütteln Zusammenschlagen, wie es die Herrschenden seit Anbeginn der Entdeckung von Privilegien tun! Rettet euer Eigentum vor uns! Aber bedenkt Eines: wir werden unsere Räume nicht freiwillig verlassen!

Kommt daher zur Kundgebung am 29.06. um 15 Uhr und zeigt, dass auch ihr keine Räumungen wollt! Weder der KvU, noch der Linienstraße, der Köpi, der Refugee-Camps, des AZ in Köln, der Pizzeria Anarchia (Wien) oder von sonstwem!

Keine Räumung, nirgendwo! Wir bleiben Alle!

Diese und weitere Aktionen im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche des Bündnisses “Keine Profite mit der Miete“.

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Sommerfest zum 1. Jahrestages der Besetzung der Stillen Straße

stillestrasseLiebe Freunde und Unterstützer,

die Gründung des „Förderverein Stille Straße 10 e.V.“ ist ein Ergebnis der erfolgreichen Besetzung des Hauses durch Seniorinnen und Senioren aus Pankow, die im Jahr 2012 um den Erhalt ihrer Begegnungsstätte gekämpft hatten.
In der Trägerschaft der Volkssolidarität Landesverband Berlin e.V. laden wir am 29./30.06.2013 zum Sommerfest, anlässlich des 1. Jahrestag der Besetzung mit zahlreichen Veranstaltungen ein.

Sa 29.06.2013

11.00 Uhr
Offizielle Begrüßung mit Eröffnung der Ausstellung
„STILLE STRASSE IST ÜBERALL“

13.00 – 14.15 Uhr
Filmpräsentation „Stille Straße“ Dokumentarfilm
von Chris Tromboukis and the FATSOX GbR, Unabhängige Filmproduktion

14.30 – 16.00 Uhr
Offene Diskussion über den Film „Stille Straße“
Gesprächsleitung: Studenten der Alice Salomon Hochschule Berlin-Hellersdorf

15.00 – 18.00 Uhr
Bei geeignetem Wetter lädt der Garten zu einem Unterhaltungsprogramm ein.

19.00 – 21.00 Uhr
Konzertprogramm „GEGEN ALLE KRIEGE UND FÜR DICH – LIEBESLIEDER nach 12“
Frank Viehweg – Liedermacher, Textautor, Nachdichter
Eintritt frei, Spenden erwünscht!

So 30.06.2013

10.00 – 16.00 Uhr
Ausstellung „STILLE STRASSE IST ÜBERALL“, mit Führung

11.00 Uhr – 13.00 Uhr
„Politischer Frühschoppen“
Thema: „Umkämpfte Stadt – was hat die Besetzung gebracht?“
Moderation: Karin Baumert, Stadtsoziologin, politische Aktivistin
Eingeladen werden: Alle Berliner Stadtvernetzt-Gruppen, Initiativen, Vereine sowie
Abgeordnete aller Fraktionen aus dem Abgeordnetenhaus Berlin und Bezirksverordnete der BVV Pankow.

Förderverein Stille Straße 10 e.V.
Vorstand

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Soli-Wochenende im SJZ-Drugstore: 28.06. SoliKickerturnier / 29.06 Soli-Goa-Party

Das SJZ Drugstore sammelt vom 28-29.06.13 für 3 akut von Räumung bedrohte Projekte spenden.  Zu diesen Projekten zählen die KvU, Linienstr. 206 und das AZ Köln Kalk. Kommt vorbei und spendet fleissig! Wir bleiben Alle!

SOLI PARTY 28.06.2013

SOLI PARTY 29.06.2013

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Keine Profite mit der Miete! Die Stadt gehört allen! Bundesweite Aktionstage 22. bis 29. Juni

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Vom 22. bis 29. Juni gibt es in derzeit 11 Städten eine bundesweite Aktionswoche gegen steigenden Mieten, Verdrängung, Verarmung und Zwangsräumung, kurzum: den ganzen kapitalistischen Wahnsinn. Auch in Berlin beteiligen sich zahlreiche Projekte, Mieter- und Stadtteilinitiaven mit Demonstrationen, Konzerten, Veranstaltungen und Lesungen zu den Themen Recht auf Stadt, neoliberale Stadtpolitik und Mietenwahnsinn. Am 28. September 2013 wird es dann einen großen bundesweiter Aktionstag geben.

Die Mieten in vielen Städten explodieren, unkommerzielle Projekte wie soziale Zentren, Jugendclubs, besetze Häuser oder Bauwagenplätze sind bedroht. Menschen, die sich die hohen Mieten nicht leisten können oder wollen, werden aus den Innenstädten verdrängt, die soziale Ungerechtigkeit nimmt weiter zu. Auch in schrumpfenden Regionen verschlechtert sich die Lage der MieterInnen: Investitionen in Wohnungen und sonstige Infrastruktur „lohnen“ sich dort nicht mehr und bleiben deshalb aus.

Investitionen in Immobilien galten im Kapitalismus immer schon als lohnenswert. Sie versprechen Krisensicherheit in einem System, was ohne Krisen nicht auskommt. In er aktuellen Immobilien- und Finanzkrise haben deutsche Immobilien nun mehr denn je das Image des sicheren „Betongolds“. Geld lässt sich dort nicht nur sicher „parken“. Wo Mietsteigerungspotential ist, lockt auch Profit. Das hat zur Folge, dass für die Mieter_innen die Lebenshaltungskosten stark steigen und sie immer häufiger unfreiwillig ihre Wohnung verlassen müssen. Dass für sie ihr Zuhause, ihr Zufluchtsort und Lebensmittelpunkt auf dem Spiel steht, hat in dieser Rechnung keinen Platz.

Die Politik hat die zunehmende Wohnungsnot lange geleugnet und stattdessen öffentliche Wohnungsbestände privatisiert. Das Mietrecht wurde noch dieses Jahr verschärft. Die (Innen)städte werden von den Verantwortlichen gezielt „aufgewertet“. Sie sind nicht mehr Orte zum Wohnen, zum Begegnen und zur Kommunikation, sondern „Standorte“ in der kapitalistischen Konkurrenz um Investoren, kaufkräftige TouristInnen und Co. Wer nicht zahlen kann, muss weg.

Dabei gäbe es vielfältige rechtliche Möglichkeiten, Mieter_innen zu stärken und das Treiben der Immobilienwirtschaft zumindest einzuschränken: Die Modernisierungen könnten nur einvernehmlich zwischen Vermieter_innen und Mieter_innen erlaubt sein, Kündigungen seitens der Vermieter_innen erschwert werden. Zweckentfremdungen von Wohnraum und die Umwandlung in Eigentumswohnungen könnten stärker begrenzt, Mietsteigerungen – bisher weit über der Inflationsrate möglich – , könnten an die Lohn- und Rentensteigerungen angebunden werden, auch für Neuvermietungen. Nicht gewinnorientierter Wohnungsbau, der den Auftrag der Daseinsvorsorge für die Bürger_innen ernst nimmt, könnte vorrangig gefördert werden. Statt sie an den Meistbietenden zu verkaufen könnten Baugrundstücke der öffentlichen Hand dafür zur Verfügung gestellt werden. Doch nichts davon geschieht. Wenn überhaupt politische Maßnahmen ergriffen werden, wurden sie von sozialen Bewegungen erkämpft. Trotzdem sind sie bisher nicht mehr als Tropfen auf heiße Steine. Kleine Erleichterungen, von denen sich Politiker_innen vermutlich erhoffen, dass sie den Aktivist_innen politisch den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die derzeitige Entwicklung stoppen oder ihre Geschwindigkeit zumindest spürbar drosseln können diese Minimalmaßnahmen jedenfalls nicht.

Mittlerweile regt sich allerdings in vielen Städten entschlossener Widerstand derjenigen, die nicht auf die Sonntagsreden der PolitikerInnen vertrauen, sondern die wegen dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum schon mit dem Rücken an der Wand stehen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. In Hamburg gehen regelmäßig Tausende gegen den Mietenwahnsinn auf die Straßen. In Berlin blockieren Anwohner_innen Zwangsräumungen ihrer Nachbar_innen. In Düsseldorf, Frankfurt und München und anderswo organisieren sich diejenigen, die sich die Stadt, die wie ein Unternehmen geführt und wie eine Ware vermarktet wird, nicht leisten können.

Um bundesweit aktiv und gehört zu werden haben wir – Gruppen und Initiativen aus bislang elf Städten – uns zum Bündnis „Keine Profite mit der Miete zusammengetan. Als Auftakt unserer Aktivitäten organisieren wir vom 22.06.13 bis zum 29.06.13 eine bundesweite Aktionswoche, in der in den einzelnen Städten verschiedenste Aktionen stattfinden. Am 28. September rufen wir zu einem bundesweiten Aktionstag auf, zu dem in mindestens elf Städten große Aktionen stattfinden werden.

www.KeineProfiteMitDerMiete.org

Termine für Berlin:

Do 20.06.2013, 19 Uhr, BMG-Büro (Sonnenallee 101)
Vortrag & Videos „Russland – Gefangen im Eigentum“ – Fünfter Teil der Veranstaltungsreihe »Wohnen in der Krise. Neoliberalismus – Kämpfe – Perspektiven« (Die vorangegangen Veranstaltungen auf Youtube nachhören)

Sa 22.06.2013, 16 Uhr, Potsdam-Platz der Einheit
Demonstration „Die Stadt gehört allen!“ von Recht auf Stadt [Potsdam]

Sa 22.06.2013, 18 Uhr, Lausitzer Str. 8
Essen gegen Zwangsräumungen vom Bündnis gegen Zwangsräumungen

Sa 22.06.2013, 19 Uhr, KvU (Kremmener Str. 9-11)
„Keiner macht uns den Hof“ – KvU unplugged

So 23.06.2013, 15 Uhr, Treffpunkt: Weisestrasse 53
Kiezspaziergang – Wir schätzen den Schillerkiez!

So 23.06.2013, 16 Uhr, Brehmestraße, Parzelle 56
Vernetzungscafe in der Kleingartenanlage „Famos“ in Pankow

So 23.06.2013, 18 Uhr, Bethanien (Mariannenplatz 2)
„Los Geht’s“-Treffen zur stadtpolitischen Demo am 29. September

Mo 24.06.2013, 20:30 Uhr, Mieterladen (Kreutzigerstr. 23)
Film: „Lychener 64“ – Doku über den Verlauf von Modernisierungsarbeiten im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz in Berlin Prenzlauer Berg

Di 25.06.2013, 20 Uhr, BMG-Büro (Sonnenallee 101)
Filmvorführung „Schade dass Beton nicht brennt“ von DonauFulda und Fulda-Weichsel mit dem Antiquariat Prometheus

Di 25.06.2013, 19:30 Uhr, Regenbogenfabrik (Lausitzer Str. 22)
Veranstaltung „Wohnraum vergesellschaften!“ von Avanti/IL Berlin

Mi 26.06.2013, 17 Uhr, S-Bhf. Treptower Park
Die Stadt gehört allen. FahrradKettenKundgebung von *andere zustände ermöglichen

Do 27.06.2013, 17-22 Uhr, Frankfurter Allee 21/23
1. Alleefest des Mieterrats Frankfurter Allee

Do 27.06.2013, 20:30 Uhr, Brunnenstraße 6-7, U-Bhf Rosenthaler Platz
Wir bleiben alle!-Hofkino: Gezeigt werden aktuelle Trailer und Filmschnippsel von räumungsbedrohten Projekten der KVU, Linienstr 206, AZ Köln … und buntes Allerlei aus der Hausbesetzerbewegung.

Fr 28.06.2013, 19 Uhr, Zickenplatz (Hohenstaufenplatz)
Videokundgebung von WEM GEHÖRT KREUZBERG

Fr 28.06.2013, ab 20 Uhr, SJZ Drugstore (Potsdamer Str. 180)
Soli-Wochenende für 3 akut bedrohte Projekte: Kickerturnier gegen Verdrängung. Der Erlös geht an Linie 206, KvU und AZ Köln-Kalk

Sa 29.06.2013, ab 11 Uhr, Stille Straße 10
Jubiläumsbesetzungstag der Stillen Straße mit Musik & Austellung u.a.

Sa 29.06.2013, 15-22 Uhr, KvU (Kremmener Str. 9-11)
Hände weg von der KvU! – Kundgebung und Musik

Sa 29.06.2013, 16 Uhr, Kottbusser Tor
Lärmdemo gegen hohe Mieten und Verdrängung vom Bündnis für eine solidarische Stadt

Sa 29.06.2013, ab 23 Uhr, SJZ Drugstore (Potsdamer Str. 180)
Soli-Wochenende für 3 akut bedrohte Projekte: Goa-Party. Der Erlös geht an Linie 206, KvU und AZ Köln-Kalk

So 30.06.2013, 11 Uhr, Stille Straße 10
„Politischer Frühschoppen“ zum Thema „Umkämpfte Stadt – was hat die Besetzung gebracht?“
Moderation: Karin Baumert, Stadtsoziologin, politische Aktivistin
Eingeladen werden: Alle Berliner Stadtvernetzt-Gruppen, Initiativen, Vereine sowie Abgeordnete aller Fraktionen aus dem Abgeordnetenhaus Berlin und Bezirksverordnete der BVV Pankow.

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