PM von igGroKa, 19.1., 16:21 Uhr
Quelle: http://iggroka.de/
Obwohl das Land Berlin seit Monaten mit der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) über einen Paketverkauf aller Bundeswohnungen an das Land Berlin verhandelt, geht die BImA fremd. Sie schließt heute für die Häuser Großgörschen-/Ecke Katzlerstraße einen notariellen Kaufvertrag mit einem Privatkäufer. Dies gab Senator Andreas Geisel heute auf seiner Jahrespresse-Konferenz bekannt.
Die Mieter sind empört, denn sie haben alles getan, um genau dies zu verhindern. Sie haben sich seit Dezember 2013 organisiert und die Öffentlichkeit auf die drohende Fortschreitung der Verdrängung durch einen Ausverkauf von staatlichen Immobilien aufmerksam gemacht. Sie haben auch selbst als Genossenschaft ein Kaufangebot über 4,8 Millionen abgegeben.
Wir Mieter sind enttäuscht…
- weil die staatliche Institution BImA einfach an uns Mietern vorbei handelt. Mit Transparenz und Demokratie hat das nichts zu tun.
- weil unsere gelebte Idee von Generationen übergreifendem Wohnen nicht respektiert wird.
- weil der Senat Berlin weder uns noch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert hat.
- weil die Gewobag als kommunale Kaufinteressentin weder von der BImA noch vom Senat ausreichend Unterstützung erfahren hat.
- weil die Kaufinteressenten mit uns Mietern nicht gesprochen haben.
- weil Geld mal wieder die Welt regiert. Das ist zutiefst undemokratisch.
- weil wir befürchten, dass eine bestehende gute Hausgemeinschaft aus Geldinteresse zerstört wird.
Wir kämpfen weiter.
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Das Obige ist unsere Pressemeldung von heute 16:21 Uhr. Sie klingt vielleicht etwas kühl, aber wir müssen uns erst mal sammeln. Ehrlich gesagt ist es ganz schön heftig, wenn am Nachmittag das Handy klingelt und jemand fragt, ob es stimme, dass heute unsere Häuser verkauft würden. Wie bitte? Und dann sitzt man an seiner Arbeit und versucht nebenbei was raus zu kriegen. Oben fehlen natürlich noch viele Begriffe wie “drohende Gentrifizierung durch Immobilien-Spekulation” und so weiter und so weiter. Vielleicht ergänzen wir demnächst hier drunter noch einiges. Wir brauchen jetzt euer aller Solidarität und ganz viele gute Ideen.