Presseerklärung Berlin, 06.01.2014
Die Bewohner*innen der Eisfabrik fordern menschenwürdige Unterkunft!
Die Verhandlungen zwischen den Bewohner_innen der Eisfabrik und dem Bezirk Mitte gehen am Mittwoch (08.01.2014) in die nächste Runde. Die derzeit in einem Hostel in Friedrichshain untergekommenen Bewohner*innen der Eisfabrik fordern den Bezirk auf, den Beschluss der 19. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin vom 20.12.2013 vollständig umzusetzen. Das bedeutet, nach der erfolgten Räumung aus der Eisfabrik, nun für eine dauerhafte, menschenwürdige Unterbringung für alle Bewohner*innen, mit der Möglichkeit der Einrichtung einer Meldeadresse, zu sorgen. Sollten kurzfristig keine Wohnungen zur Verfügung stehen, müsse der Bezirk prüfen, inwieweit leerstehende Gebäude in öffentlicher Hand, wie z.B. die ehemalige Schule in der Adalbertstraße, als Zwischenlösung genutzt werden können.
“Wir haben jahrelang in der Eisfabrik gewohnt und versucht unseren Lebensunterhalt als selbstständige Handwerker zu bestreiten. Oft genug sind wir nach getaner Arbeit von Baufirmen um unseren Lohn betrogen worden”, so einer der Bewohner*innen. “Wir wollen hier ein menschenwürdiges Leben führen und sind natürlich bereit zu arbeiten”, so die Bewohner_innen weiter. Die Verhandlung mit dem Bezirk wird um 14 Uhr beginnen und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit im BVV-Saal (Mathilde-Jacob-Platz, 10551 Berlin-Tiergarten) statt. Im Anschluss an die Sitzung wird es die Möglichkeit zur Beantwortung von Pressefragen geben.
Zum Hintergrund: In der ehemaligen Eisfabrik in der Köpenicker Straße 40/41, 10179 Berlin wohnten jahrelang ca. 30 Menschen in improvisierten Unterkünften. Der Bezirk Mitte erzwang auf gerichtlichem Weg die Räumung. Dies geschah gegen den Willen des Eigentümers, der nicht auf eine Räumung der Bewohner_innen im winterlichen Berlin bestanden hatte. In Folge des Beschlusses der 19. Kammer des Verwaltungsgerichtes vom 20.12.2013, erfolgte die Räumung am 27.12.2013 um 9 Uhr morgens. Gleichzeitig legte das Gericht dem Bezirk auf, “anschließend für eine etwa erforderliche Unterbringung unfreiwillig Obdachloser [zu] sorgen” (Beschluss vom 20.12.2013).
Die Bewohner*innen der Eisfabrik und Unterstützer*innen