Michael Wilk, Bernd Sahler (Hg.)
Strategische Einbindung
Von Mediationen, Schlichtungen, runden Tischen… und wie Protestbewegungen manipuliert werden. Beiträge wider die Beteiligung
Verlag: Edition AV
Ca. 170 Seiten, 14.00 €
ISBN 978-3-86841-094-5
Erscheinungstermin: April 2014
Ob Flughafenerweiterungen, Kohleabbau, Bahnprojekte wie Stuttgart21, Autobahnausbau oder Stromleitungstrassen – Proteste gegen Großprojekte nehmen zu. Offene Repression, Polizei und Justiz wirken als Durchsetzungsmethode oftmals kontraproduktiv, verstärken Unruhe und Empörung gegenüber autoritärem Regierungshandeln. Mediations-, Dialog- und Schlichtungsverfahren bieten sich als Alternative an. Die „sanften“ Methoden einer Strategischen Einbindung werden immer häufiger zur Befriedung, Kanalisierung von Protest und Marginalisierung von Widerstand eingesetzt.
In diesem Sammelband kommen engagierte AutorInnen aus Sozialen Bewegungen zu Wort, die von ihren negativen Erfahrungen mit Mediationen und runden Tischen berichten. Sie zeigen die Fallen auf, die in Beteiligungen an von oben eingefädelten Gesprächsrunden lauern, und analysieren anschaulich die manipulativen Wirkungsweisen und politischen Folgen von Einbindung.
Strategische Einbindung ist auf dem Vormarsch und gewinnt zunehmend als Herrschaftsinstrument an Bedeutung. Verweigerung gegenüber den Einbindungsversuchen ist mehr als eine Option – sie ist Voraussetzung zur Wahrung einer kritischen Distanz und legitimes, ja notwendiges Mittel in der Auseinandersetzung mit herrschender Politik.
Robert Maruschke
Community Organizing
Zwischen Revolution und Herrschaftssicherung
Eine kritische Einführung
Verlag: edition assemblage
farbig Broschur, 140*205 mm, 112 Seiten, 9.80 €
ISBN 978-3-942885-58-4
Erscheinungstermin: April 2014
Seit einigen Jahren avanciert Community Organizing zum Schlagwort in der außerparlamentarischen Stadt- und Sozialpolitik. Soziale Bewegungen verbinden mit der Parole „Organize!“ die Hoffnung, die eigene Politik auf eine breite gesellschaftliche Basis stellen zu können. Diese Erwartung ist nicht unbegründet: Seit den 1880er Jahren ist Community Organizing in der US-amerikanischen Gesellschaft als effektives Instrument emanzipatorischer Politik präsent. Im 21. Jahrhundert angekommen, richtet sich die Energie vieler Nachbarschaftsorganisationen – auch in Deutschland – wieder gegen Gentrifizierung und rassistische Institutionen. Community Organizing ist aber kein exklusiv linker Ansatz. Es beschreibt auch die komplexen Methoden der Herrschaftssicherung (neo)liberaler Akteure. Dieses Buch bietet eine kritische Einführung in die verschiedenen Formen des Community Organizings und diskutiert deren Chancen und Probleme anhand von historischen und aktuellen Beispielen. Die Lektüre wird durch mehrere Interviews mit Organizer_innen aus Los Angeles und Berlin abgerundet.
Der Autor:
Robert Maruschke ist Politikwissenschaftler und Aktivist aus Berlin. Seine Schwerpunkte liegen auf stadt- und sozialpolitischen Themen. Er hat die Berliner Bürgerplattformen kritisch untersucht und über revolutionäres Community Organizing in den USA geschrieben. Dort arbeitete er zudem als Organizer.