Es gab ein warmes Mittagessen und ein Abendbrot, in einem der Sitzungsräume wurde mit Isomatten und Schlafsäcken ein Lager für die Nacht aufgebaut. Nach einem gemeinsamen Frühstück und dem Versprechen (Anm.: von ver.di), sie nicht mit ihren Problemen allein zu lassen, zogen die Bulgaren am Freitagmittag weiter. Tagesspiegel
„Nach einer Nacht in den Räumen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die bulgarische Gruppe bei den Linken um Unterstützung gebeten. Zunächst hatte die Partei eine provisorische Unterbringung für eine Nacht zugesagt, ehe das Unternehmer-Angebot kam.“ Berliner Zeitung
„Wir wollen ein Zeichen der Solidarität setzen.“, erklärte Linken-Sprecher Thomas Barthel am Freitag. Tagesspiegel
„Zwei türkische Unternehmer hätten sich auf Vermittlung der Linken bereit erklärt, die Kosten für drei Nächte zu übernehmen, sagte Linke-Sprecher Thomas Barthel.“ Berliner Morgenpost
„Selten war Europapolitik so konkret wie derzeit in Berlin. Während sich die EU-Kommission und die Bundesregierung darüber streiten, ob und unter welchen Umständen EU-Bürger in Deutschland Zugang zu Sozialleistungen erhalten sollen, ist mitten im Stadtzentrum eine Gruppe von Armutsmigranten aus Bulgarien unterwegs, um öffentlichkeitswirksam ihre Forderung nach Wohnungen kund zu tun.“ Berliner Morgenpost
«Der Senat muss hier jetzt tätig werden und Liegenschaften im Landesbesitz für diese Menschen öffnen.», sagte Linken-Sprecher Thomas Barthel der Berliner Zeitung
„Man sieht hier so viele Objekte, die aus Spekulationsgründen leerstehen oder weil der Senat damit Haushaltslöcher zu stopfen hofft“, so Ver.di-Sprecher Jurczyk am Freitag gegenüber der taz. „Da fragt man sich schon, warum es nicht möglich ist, eine menschenwürdige Unterkunft bereitzustellen.“
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- Berliner Zeitung, Ex-Eisfabrik-Bewohner bis Montag in Hostel in Mitte
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- Flickr-Fotos/Petshoppetshop, EisfabrikbewohnerInnen suchen Hilfe in der Bundeszentrale DIE LINKE
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- B.Z., Eisfabrik-Bulgaren für drei Nächte ins Hostel
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Richtigstellung
Tim Kather schreibt im Tagesspiegel vom 10.01.2013:
Zuvor hatten sie jahrelang in direkter Nachbarschaft zu Verdi in einer still gelegten Eisfabrik gelebt – illegal und unter unhaltbaren hygienischen Verhältnissen.
Richtig ist:
Es gab jahrelang eine Duldung des Eigentümers zum Aufenthalt in der Eisfabrik. Die ehemaligen Bewohner der Eisfabrik hielten sich daher nicht illegal auf dem Gelände auf. Erst durch das vom Bezirk Mitte angestrengte Verfahren und dem daraus resultierenden Verwaltungsgerichtsurteil vom 20.01.2013 sah sich der Eigentümer vom Gericht gezwungen die Eisfabrik räumen zu lassen.