Wie viele andere, immer wieder bedrohte soziale, kulturelle und sonstige öffentliche Einrichtungen ist die Pankower Notübernachtung für Obdachlose von Straßenfeger/mob e.V. am S-Bahnhof Prenzlauer Allee in Prenzlauer Berg akut bedroht und wird ihre bisherigen Räume zum Jahresende verlieren, ohne dass bisher eine Ersatzlösung in Aussicht ist.
Gleichzeitig steht in der Greifswalder Straße 200 ein kleines Haus leer, das gut für eine soziale oder kulturelle öffentliche Einrichtungen geeignet wäre. Auch als Anlaufstelle bzw. Hilfeeinrichtung für Obdachlose (oder vielleicht auch andere Menschen in schwierigen Lebenskrisen) wäre es wegen seiner zentralen Lage sehr gut geeignet.
Das Haus gehört zum Grundstück der erst vor kurzem dahinter neu errichteten „Winsgärten“, die für Menschen gebaut wurden, die mehr Glück im Leben hatten und denen es besser geht als vielen anderen. Es ist zu befürchten, dass die Verantwortlichen ihre Rendite aus dem gesamten Winsgärten-Ensemble durch eine Verpachtung des bisher leerstehenden, kleinen Vorderhauses an zahlungskräftige ÄrztInnen oder RechtsanwältInnen noch weiter steigern, obwohl hier eine Chance bestünde, wenigstens eines winzigen Teil des Wohlstands der neuen BewohnerInnen bzw. der Profiteure von Bau und Verkauf des Ensembles dadurch an andere weiter zu geben, dass dieses Haus möglichst kostenfrei einem gemeinnützigen Projekt zur Verfügung gestellt wird – es ist bald Weihnachten! Und selbst wenn es nur eine Übergangslösung wäre, könnte verhindert werden, dass eine Notübernachtung für Obdachlose ab Sylvester – mitten im Winter – selbst auf der Straße landet!
Dieses leerstehende Haus in der Greifswalder Straße 200 steht stellvertretend für die Vielzahl kleinerer Immobilien, die unauffällig und unbeachtet an vielen Ecken Berlins herumstehen, manche ganz leerstehend, andere nur teilweise genutzt. Wahrscheinlich steht bei fast allen BerlinerInnen in der Nähe so ein kleineres Gebäude leer, das sinnvoll genutzt werden könnte, und sei es wenigstens dafür, dass obdachlose Menschen im Winter nachts nicht draußen erfrieren müssen, weil Nachbarn in den Kiezen dafür sorgen, dass sie dort unterkommen können.
Die politisch Verantwortlichen in den Bezirken und im Senat haben in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sich um solche Probleme nicht kümmern wollen und werden. Denn sonst würden sie die vielen Häuser und Gebäude, die – anders als das Haus in der Greifswalder Straße 200 – in ihrem eigenen, unmittelbaren Zugriff als Landeseigentum in Berlin in großer Zahl leerstehen, solchen bedrohten Projekten wie z.B. dem Straßenfeger/mob e.V. nicht vorenthalten, und Hilfe für Menschen in Not nicht verweigern.